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Schule ohne Rassismus


Im Schuljahr 2015/16 engagierte sich die Deutschlehrerin Ann-Christin Wagner, die mittlerweile an der Polizeiakademie in Bamberg tätig ist, erstmals mit ihrem zwanzigköpfigen Team aus couragierten Schülerinnen und Schülern für soziale Projekte. Sie setzten sich zum Ziel, junge Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund aus Hofheim und Umgebung zu unterstützen.

Das ehrliche Interesse und das starke Engagement der Schüler führte schließlich zu mehreren kleineren Aktionen wie einem Kuchenverkauf, um Spenden für den Flüchtlingsverein in Hofheim zu sammeln. Außerdem fand eine Kooperation mit der Caritas statt, bei der die SMV zusammen mit Flüchtlingskindern Weihnachtsplätzchen buk. Im Mai 2016 begann als weiterer Baustein eine Zusammenarbeit mit der offenen Ganztagsschule des Bayerischen Roten Kreuzes. Dabei unterstützten die Mitglieder der ehemaligen SMV Kinder mit Migrationshintergrund bei ihren Hausaufgaben. Sie übten mit ihnen spielerisch die deutsche Sprache ein, wodurch die Kinder viel voneinander lernten.

Das größte Projekt, das sich über das Schuljahr 2015/16 hinzog, war, sich um den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ zu bewerben. Durch das Erstreben dieser Auszeichnung für die Schule sollten die Aktionen der SMV mit der gesamten Schulfamilie geteilt werden. Voller Eifer erklärten engagierte Schüler, die diese Bewerbung zu ihrer Herzenssache erklärt hatten, ihren Mitschülern in den Pausen am Infostand der Schülermitverantwortung, aber auch über Lautsprecherdurchsagen und Flyer, was die Aktion für Auswirkungen auf die gesamte Schule und das Miteinander in der Schulfamilie haben würde.

Als Pate für dieses Projekt konnte Karl Schenk Graf von Stauffenberg gewonnen werden, der sich sehr über das große Engagement der Schüler freute.

Am 19.12.2017 war es endlich soweit, die Jacob-Curio-Realschule darf nun offiziell den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ tragen.

Diese Auszeichnung erfolgte in einem feierlichen Rahmen, welcher vom Schulchor und -orchester unter der Leitung von Herrn Wolfram Hirsch gestaltet wurde. Landrat Wilhelm Schneider, Bürgermeister Wolfgang Borst sowie natürlich Karl Schenk von Stauffenberg waren unter anderem als Ehrengäste geladen. In ihren Reden bekräftigten sie uns in unserem Vorhaben und betonten die Wichtigkeit, gegen jegliche Art von Ausgrenzung vorzugehen und ein friedliches Miteinander zu fördern. Am Ende verwies Zehranur Manzak, die Koordinationsvertreterin aus Würzburg, auf die Bedeutsamkeit unseres Versprechens, das wir mit dem Erhalt des Titels abgegeben hatten. Wir sollen bei schwierigen Situation hinsehen und zuhören, nicht wegsehen und aktiv werden, wobei ein einfaches „Hey, lass gut sein!“ oft schon ausreicht. Mit der Auszeichnung verpflichtet sich die Schule künftig dazu, mit einer jährlichen Aktion gegen jede Form der Diskriminierung, insbesondere gegen Rassismus, vorzugehen. Nach ihren einprägsamen Worten überreichte sie Graf von Stauffenberg die Titelurkunde „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und ein Schild gleichen Wortlauts, das sichtbar an der Fassade der Jacob-Curio-Realschule Hofheim angebracht wurde. Die Realschule ist damit bundesweit die 2593. Schule und bayernweit die 528. Schule, die sich diesem europäischen Projekt angeschlossen hat.

Abgerundet wurde die Festlichkeit durch eine „Luftballon-Aktion“ unter der Leitung der diesjährigen Schülersprecherinnen Maren Hiller (10a), Anna Gleichmann (10a) und Salome Leidner (8a). Am Ende durften die Gäste insgesamt 100 Luftballons, die mit guten Wünschen und Gedanken, sogenannten „Anti-Rassismus Botschaften“ versehen waren, im Pausenhof aufsteigen lassen.

Am Ende ließ man bei einem kleinen Imbiss, der von der Schülerfirma „Curios Company“ organisiert und vorbereitet worden war, das besondere Ereignis ausklingen.

[L. Wolfschmidt]